Als ich alles verlor, fand ich den Rhythmus

Ich spiele nicht, um zu gewinnen. Ich spiele, weil die Stille zwischen den Schlägen ehrlicher ist als jeder Jackpot. In Chicago’s South Side lehrten mich meine Mutter—eine pensionierte Schulberaterin—and mein Bruder—ein Jazz-Schlagzeuger—dass Rhythmus nicht Geschwindigkeit ist. Es ist Raum. Der Klang hängt, bevor er verlischt. Das lernte mich lesen.

Zuerst dachte ich: Glück liegt in den Zahlen: 7-14-22-36. Ich kaufte Karten wie Gebete und hoffte, sie würden aufleuchten wie Feuerwerk des Karnevals. Doch nach dreißig Nächten leerer Tickets und stillen Ziehungen hörte ich auf.

Ich begann zu beobachten.

Das Spiel blieb gleich. Ich veränderte mich.

In Wicker Park um Mitternacht, als der letzte Spieler ging und das Neonlicht in tiefe Pastellen verblasste, erkannte ich: Was wir »Gewinn« nennen, ist nur Rhythmus sichtbar—das Muster aus fünf Linien auf einer Karte, das deinen Atem widerspiegelt, wenn du ausatmest.

Der RNG garantiert kein Glück. Er garantiert Fairness.

Und Fairness? Das ist es, was dich bleiben lässt.

Ich suche nicht mehr Boni oder VIP-Tiere.

Stattdessen suche ich Spiele mit gedämpften Farben und langsamen Tempo—the kind, wo selbst eine einzige Linie heilig wird, weil sie fünf Minuten brauchte, sich zu entfalten…

und niemand sonst bemerkte es außer mir.